Blutegel­therapie

Die Therapie mit medizinischen Blutegeln (hirudo medicinalis), auch Hirudotherapie genannt, hat eine jahrtausendealte Tradition. Erste Aufzeichnungen datieren auf die Zeit um 1500 vor Chr.

Es liegen Berichte vor, dass kranke Tiere in freier Wildbahn ganz bewusst Gewässer mit Blutegeln aufsuchen, um sich von den kleinen Ringelwürmern helfen zu lassen. Die Erklärung dafür ist, dass Tiere instinktiv die gesundheitsfördernde Wirkung eines Blutegelbisses nutzen. Menschen haben manchmal etwas Hemmungen gegenüber den kleinen Blutsaugern, aber Haustiere lassen sich eine Behandlung normalerweise problemlos gefallen.

Früher führte man die Wirkung auf den Blutentzug zurück, heute weiß man dank moderner Analyseverfahren, dass der Blutegel beim Saugvorgang mit seinem Speichel eine große Zahl von Wirkstoffen abgibt. Diese regen den Lymphfluss an und wirken gerinnungs- und entzündungshemmend, schmerzlindernd sowie durchblutungsfördernd.

Blutegel eigenen sich auf Grund von Studien daher besonders zum Einsatz bei schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates, Hämatomen, Ödemen, entzündlichen Prozessen und Wundheilungsstörungen.

In meiner Praxis werden ausschließlich Blutegel aus der Biebertaler Blutegelzucht (BBEZ) eingesetzt; medizinische Blutegel werden dort in naturnahen Teichen gehalten und gezüchtet. Die BBEZ und die Blutegel als zugelassenes Arzneimittel unterliegen einer strengen innerbetrieblichen Kontrolle und auch der staatlichen Überwachung. So kann das Risiko für Verunreinigungen der Egel ausgeschlossen werden.

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Eine Blutegelbehandlung kann seit 28.01.2022 auf Grund des neuen Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) nur nach tierärztlicher Verordnung und Behandlungsanweisung erfolgen.

Hinweis im Sinne des § 3 HWG:

Bei den hier vorgestellten Methoden sowohl therapeutischer als auch diagnostischer Art handelt es sich um Verfahren der alternativen Medizin, die naturwissenschaftlich-schulmedizinisch weder nachgewiesen noch anerkannt sind